Nasenbluten (medizinisch: Epistaxis) ist ein häufiges Problem, das viele Menschen mindestens einmal in ihrem Leben betrifft. In den meisten Fällen ist es harmlos und lässt sich leicht behandeln. Dennoch kann es erschreckend wirken, insbesondere wenn die Blutung stärker ist oder es zu wiederholtem Nasenbluten kommt.
Die Schleimhaut der Nase ist sehr gut durchblutet und daher anfällig für Blutungen. Die meisten Fälle von Nasenbluten entstehen im vorderen Teil der Nase (vorderes Nasenbluten). Es gibt viele mögliche Auslöser, die von harmlosen bis zu ernsteren Faktoren reichen:
Trockene Luft: Besonders in der kalten Jahreszeit oder in beheizten Räumen trocknet die Nasenschleimhaut aus, was zu kleinen Rissen und damit zu Blutungen führen kann.
Nasenbohren oder mechanische Reizungen: Das Manipulieren der Nase, z.B. durch starkes Nasenputzen oder Nasenbohren, kann die empfindlichen Gefäße verletzen.
Infektionen: Erkältungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen führen häufig zu einer gereizten und entzündeten Schleimhaut, was das Risiko für Nasenbluten erhöht.
Allergien: Menschen mit Heuschnupfen oder anderen Allergien neigen zu gereizten und geschwollenen Schleimhäuten, die anfälliger für Blutungen sind.
Verletzungen: Ein Schlag auf die Nase oder ein Unfall kann zu Blutungen führen.
Blutverdünnende Medikamente: Menschen, die Medikamente wie Aspirin oder andere Blutverdünner einnehmen, neigen eher zu Blutungen.
Bluthochdruck: In seltenen Fällen kann Bluthochdruck das Risiko von Nasenbluten erhöhen, da die Gefäße unter erhöhtem Druck stehen.
Seltene Ursachen: In seltenen Fällen können auch Blutgerinnungsstörungen, Tumore oder anatomische Besonderheiten der Nase eine Rolle spielen.
Das Hauptsymptom ist das sichtbare Bluten aus einem oder beiden Nasenlöchern. Weitere Symptome können sein:
Wenn Nasenbluten auftritt, sollten Sie ruhig bleiben und folgende Schritte befolgen:
Kopf leicht nach vorne beugen: Beugen Sie den Kopf nach vorne, damit das Blut nicht in den Rachen läuft. Vermeiden Sie, den Kopf in den Nacken zu legen, da dies zu Übelkeit oder Erbrechen führen kann.
Nasenflügel zusammendrücken: Drücken Sie die weichen Teile der Nase direkt unter dem Nasenrücken zusammen, um die Blutung zu stoppen. Halten Sie dies für etwa 10 bis 15 Minuten durch, ohne zwischendurch nachzuschauen, ob die Blutung gestoppt ist.
Kühlen: Legen Sie ein kaltes Tuch oder eine Eispackung in den Nacken oder auf den Nasenrücken. Die Kälte hilft, die Blutgefäße zu verengen und die Blutung zu stoppen.
Ruhe bewahren: Bleiben Sie ruhig sitzen und vermeiden Sie körperliche Anstrengung oder Bücken, um den Blutdruck im Kopf nicht zu erhöhen.
In den meisten Fällen hört Nasenbluten nach wenigen Minuten von selbst auf. Sie sollten jedoch einen Arzt aufsuchen, wenn:
Der Arzt wird verschiedene Untersuchungen durchführen, um die Ursache des Nasenblutens zu ermitteln. Häufige Behandlungsmethoden umfassen:
Es gibt einige Maßnahmen, die helfen können, Nasenbluten vorzubeugen:
Luftbefeuchter verwenden: Besonders in der Heizperiode kann ein Luftbefeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen und die Nasenschleimhaut vor dem Austrocknen zu schützen.
Nasenpflege: Verwenden Sie regelmäßig eine fetthaltige Nasensalbe oder Nasenöl, um die Schleimhäute feucht zu halten.
Sanftes Nasenputzen: Vermeiden Sie heftiges Nasenputzen oder Nasenbohren, da dies die Schleimhaut reizen und verletzen kann.
Vermeiden von Reizstoffen: Tabakrauch, Staub oder starke Duftstoffe können die Nasenschleimhaut austrocknen und reizen.
Medikamente kontrollieren: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie regelmäßig blutverdünnende Medikamente einnehmen, und überprüfen Sie deren Dosierung.
Nasenbluten ist in den meisten Fällen harmlos und leicht zu behandeln. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Blutungen meist selbst stoppen. Sollten Sie jedoch häufig unter Nasenbluten leiden oder die Blutung nicht von selbst aufhören, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um schwerwiegendere Ursachen auszuschließen und die richtige Behandlung zu erhalten.